Eltern-Kur: das ultimative Wellnessprogramm

Vergesst teuere Spas und Schönheitsfarmen! Mehr als zehn Jahre lang habe ich ein spezielles Programm für Eltern entwickelt, mit freundlicher Unterstützung meiner persönlichen Trainer, auch liebevoll Kind 1 und Kind 2 genannt. Ganz einfach anzuwenden in jedem Haushalt, in dem Kinder leben. Kinderlose bieten sich einfach als Babysitter an und dürfen dann auch dieses Spezialprogramm testen. Hier ist es:

Die Eltern-Kur Phase eins: Work-out und Schwitzen

Vor der Entspannung steht ein Zirkeltraining an. Je nach Alter der vorhandenen Kinder gilt es, fünf bis dreißig Kilo zu stemmen. Der Morgen beginnt mit Reaktionsübungen als Warm-up. Wer schnell genug die Tasse auffängt, muss keine Kakaopfützen aufwischen.

Gern helfen die persönlichen Trainier und denken sich Aufgaben aus. Sie verstecken Hausschuhe weit unter dem Sofa oder deponieren Glitzerspängchen in Hosentaschen. Erwachsene trainieren deswegen ihre Feinmotorik beim Reinigen des Flusensiebes der Waschmaschine, um sie von den Haarspangen zu befreien, und nutzen die Suche unter dem Sofa für Streckübungen. Profis gehen danach Lebensmittel für die ganze Woche einkaufen, idealerweise von zwei Kindern begleitet.

Zum Schwitzen brauchen die Teilnehmer keine Sauna. Sie absolvieren beispielsweise ein Laufradtraining. Wer ein  tollkühnes Kind beim Flitzen begleitet, ist nach einem kleinen gemeinsamen Ausflug klatschnass. Und selig. Denn nach dem Laufen und der Anspannung ist es so schön, dass doch alles gut ging. Auch sperrige Instrumente auf dem Fahrrad zu bugsieren oder Teenies im öffentlich Nahverkehr zu beaufsichtigen, sind Aufgaben, die es in sich haben. Schwitzen geht auch prima in der gummierten Muddi-Allwetter-Jacke. So gekleidetet ist das Warten bei der Musikschule oder in der Turnhalle  ein effektiver Kalorienkiller. Viel billiger als ein Tag im Fitnessstudio. Sauna? Wozu?

Eltern-Kur mit Laufrad

Hinter dem Rad her laufen: Work-out für Eltern (c) pixabay.com

Die Eltern-Kur Phase zwei: richtige Ernährung

Schwangere sollen dieses nicht essen und jenes auch nicht. Aber immerhin dürfen Mütter in spe noch allein bestimmen, was sie zu sich nehmen. Kurz nach der Geburt ändert sich das. Gegessen wird, was da ist und schnell zuzubereiten ist, denn der Nachwuchs erlaubt nur kurze Pausen. So eine Nuß-Schoko-Diät ist sehr bekömmlich. Später gibt es dann Reste. Dinkelbrei mit püriertem Obst, schmeckt meist so, dass jeder freiwillig wenig isst.

Vergessene Schulbrote sind ebenfalls ein  Super-Diät-Tipp. Die leicht grünliche Kruste einfach abkratzen, nach vier Tagen sind Effekte zu sehen. Der Geheimtipp: Eine Woche lang nur die Reste vom Teller der Kinder essen. Pommes, aufgeweichte Cornflakes und angelutschte Fleischstückchen. Macht garantiert schlank.

Die Eltern-Kur Phase drei: Massagen und Aromatherapie

Der Tag beginnt für Eltern oft mit einer Fußmassage. Es gilt barfuß über Legosteine zu laufen, das stimuliert die Reflexzonen und regt das Immunsystem an. Solche neumodischen Lego-Pantoffeln sind nur für Weicheier …
Am Wochenende gibt es als Bonus für wellnesswillige Eltern ein schönes Peeling. Dafür deponiert der Nachwuchs viele feine Zwiebackkrümel im elterlichen Bett.

Ein von Vlad (@legofirst) gepostetes Foto am

Möchten Eltern einfach nur liegen, können sie sich ein raffiniertes T-Shirt anziehen. Einfach eine Straße drauf malen, ein paar Autos, Murmeln oder Eisenbahnen verteilen und schon können Kinder spielen und Eltern schlafen.

Papa pennt, Kinder massieren .... (c) bkykid/etsy.com

Papa pennt, Kinder massieren …. (c) bkykid/etsy.com

Mutige geben Kindern einen Topf mit Creme und warten dann ab. Herrscht göttliche Ruhe, ist das ein schöne kleine Auszeit. Allerdings dürften dann Möbeln und Kind gut eingecremt sein. Oder das andere Elternteil. Ist es nicht so ruhig, hat der Junior-Forscher probiert, wie die Masse schmeckt. Das riecht dann oft nicht so angenehm.

Aromen sind wichtig. Wie war das noch mal mit den Windeln? Es ist so schön, wenn Atmen ein paar Stunden nach dem Wickeln wieder möglich ist. Aromatherpapie geht aber auch anders. Ein ausgeschüttetes Parfüm im Bad sorgt mehrere Wochen für olfaktorische Herausforderungen.

Alles zu aufwendig? Dann gibt es nur zwei Alternativen. Einfach mit den Kindern kuscheln, viel gemeinsam draußen spielen und danach Bratäpfel essen und sich dann heimlich fünf Minuten allein ins Bad begeben. Entspannung pur! Oder bis zur nächsten Woche warten. Denn dann verrät Verena Reisetipps, mit höchstem Wellness-Faktor.

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