Zeitreise “Zurück in die Zukunft” – heute kommt Marty

Heute Nachmittag kommt Marty McFly. Doch, ganz bestimmt. In der deutschen Synchronfassung heißt es zwar,  der berühmte Zeitreisende käme am Dienstag, den 21. Oktober 2015, aber im Original wird von Mittwoch gesprochen. Es ist also “Back to the Future” Tag heute, in vielen Kinos laufen alle drei Teile von “Zurück in die Zukunft”.

Zeitreise: Marty McFly kommt heute

Die Zukunft ist heute … © Screenshot Zurück in die Zukunft 2/Universal Studios

Den ersten Teil der Trilogie sah ich 1986 in meinem Austauschjahr in den USA auf Video. Der Film spielt 1985. Doch interessant ist der zweite Teil. Hier düsen Marty und seine Freundin Jennifer in die Zukunft. Ins Jahr 2015. Nicht alles, was man sich vor dreißig Jahren so vorstellte, ist heute wirklich Alltag. Es gibt keine fliegenden Autos. Aber immerhin welche, die mit Wasserstoff fahren.

Die Erfindung der Mikrowelle wurde nicht durch Hydratoren, diese Geräte, die eine Pizza wachsen lassen, getoppt. Auch Faxmaschinen prägen den Alltag wenig. Lustig ist aber, dass einige Dinge durchaus richtig sind. Marty bestaunt, dass “Der weiße Hai 19” im Kino läuft. Der Hai hat das zwar nicht geschafft, aber in wenigen Wochen kommt der 20. James Bond in die Kinos. Und “Star Wars 7”.

Riesige flache Fernseher? Realität. Videobotschaft vom Chef? Damals utopisch. Heute dank Skype, Facetime und Co. nichts besonderes. Und die Mode? Die war doch in den 80ern viel schriller als heute.

Schrille Modevision © Screenshot Zurück in die Zukunft 2/Universal Studios

Schrille Modevision.  Tragen die Fahrradhelme? © Screenshot Zurück in die Zukunft 2/Universal Studios

Zeitreise: Was wäre eigentlich, wenn die 15-jährige Silke im Jahr 2015 landen würde?

Dass ihr älteres Ich in Hamburg lebt, fände sie sicher nicht schlecht. Ich glaube allerdings, dass sie sich immer ein Häuschen mit Wintergarten vorstellte. Mit Schreibmaschine. Als erstes fielen ihr sicher die Kinderbilder im Flur auf. Die 15-Jährige hätte sicher erwartet, dass sie längst Kinder im Teenageralter hat. Erst mit Mitte Dreißig Mutter werden? Unvorstellbar.

Und dann der Job. Das Arbeiten für Redaktionen via Internet? Rascher Austausch mit Kollegen per Chat oder Twitter? Wie bitte soll das einem Menschen von 1985 erklärt werden? Das allgegenwärtige Internet, Smartphones. Doch, ich glaube, das hätte die sehr junge Silke sehr merkwürdig gefunden.

Marty McFly ist entsetzt, als er seine eigene Zukunft sieht. Der zerplatzte Traum vom erfolgreichen Musiker hat ihn resignieren lassen. Was hielte mein Alterego von mir? Immerhin habe ich meinen Traumjob wirklich bekommen. Aber die Realität sah natürlich nicht immer rosig aus. Es gab bittere Zeiten. Aber das hätte die 15-Jährige wenig interessiert. Was ist mit der Liebe? Welche Freunde sind geblieben – und wann sind wir eigentlich die furchtbare Akne losgeworden? Ich glaube, das hätte sie mehr interessiert. Und die politische Weltlage? An ein Ende des kalten Krieges und sogar an eine Wiedervereinigung hätte sie nicht geglaubt.

Austauschschülerin in den USA 1986

Austauschschülerin in den USA 1986

Was würde ich der 15-jährigen Silke mitgeben? Sie darf sich auf die Zukunft freuen. Sollte nicht zu sehr an sich zweifeln. Und den Augenblick genießen. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich wirklich in der Zeit reisen wollte. Es ginge ja auch in die andere Richtung. Ja, ich wäre gern wieder ein paar Tage im Jahr 1985. Würde meinen Vater gern wieder in die Arme nehmen. Das warme Willkommensgefühl im Elternhaus und die wichtigen Diskussionen in der Schülerzeitungs-AG mit meinem Schwarm W. In Gedanken war ich damals oft in der Zukunft. Heute weiß ich, dass das damals ein fast unbeschwerte Zeit war.

Zeitreise dreißig Jahre in die Zukunft?

Im Jahr 2045 bin ich 75 Jahre alt. Hoffentlich. Ich habe dann erwachsene Kinder, vielleicht Enkel. Werde ich meinen anderen großen Traum vom Roman verwirklicht haben? Viele Länder bereisen? Mit Esther und Verena für die Redaktion “70-something” arbeiten? Es wird spannend. Aber ich lasse mich lieber überraschen.

Denn die Zukunft sieht doch anders aus, als gedacht. Hier ein direkter Vergleich:

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