#ersteMale: das Yoga-Experiment

Ich brauche Zwangsentspannung! Das Gefühl hatte ich Anfang des Sommers. Monatelang war einfach zu viel Arbeit angesagt und zu wenig Freizeit vorhanden. Am liebsten wollte ich eine Anleitung zum Nichtstun haben. Als dann eine Einladung zum Kurs “Intuitives Yoga” kam, konnte ich nicht Nein sagen. Erstens, weil meine liebe Kollegin und Yoga-Lehrerin Alke von Kruszynski mir schon so oft erzählte, dass dieses Yoga ein ganz anderes sei und zweitens, weil ich sie mag. Drittens vielleicht noch, weil ich seit Jahren Hatha- und Power-Yoga mache und einfach neugierig war. Was dann am ersten Tag auf der Matte passierte, war erst mal nicht viel. Hä? Das ist Yoga? Gefühlte zwanzig Minuten lagen wir sieben Yoga-Frauen auf einem Polster auf dem Rücken. Zwei, drei, vielleicht vier unterschiedliche Positionen – mehr übten wir in dem 90-Minuten-Kurs nicht. Eine Woche später  liefen wir einfach nur barfuß durch den Raum. Erst langsam, dann schneller. Das Ziel der Übung: Mal wirklich merken, was mit den Füßen passiert. Für mich gewöhnungsbedürftig. Mein Hatha-Yoga-Lehrer donnert 12 Sonnengrüße nacheinander durch und bringt uns innerhalb einer Stunde dazu, die Krähe, den Pflug, den Hund, das gedrehte Dreieck und dann noch den Fisch zu machen.

#ersteMale: das Yoga-Experiment “do less, feel more”

Bei Alkes Kurs musste ich erst mal krass umschalten. Mein leicht auf Drill getuntes Yoga-Hirn musste runterfahren und ich mich mit meiner angeborenen Zappeligkeit ganz heftig beruhigen. Keine leichte Übung! Gar nicht. “Do less, feel more” darum geht es, sagt Alke.

Das Yoga-Experiment Zwangsentspannung herabschaunder Hund 40-something.de

Alke macht’s vor: der herabschauende Hund in Slo Mo

 

Wirklich zu spüren, wie weit der Körper überhaupt in eine Position geht, ohne zu überdehnen, ohne irgendwie einzuknicken, sondern mit der Kraft aus der Mitte. Mein Zappel-Ich fordert das immer noch mächtig heraus. Ich hätte nie gedacht, dass ich das Asana “der Hund” mal so langsam, achtsam und anders mache. Ich muss umdenken und umschalten. Den Körper wieder dazu bringen, mir beim Yoga zu erzählen, was er kann, wie weit ich gehen darf.

Mehr Infos  zu Intuitivem Yoga findet ihr unter Intuitives Yoga Hamburg.

 

2 Replies to “#ersteMale: das Yoga-Experiment”

  1. Alke

    Haha, liebe Esther, na-tür-lich machen wir in diesem Stil alle Asanas, auch die richtig, richtig anspruchsvollen. Nur nichts mit Stemmen, Schieben, Drücken oder (Shiva, bewahre) Schnaufen, wie es an vielen anderen Yoga-Orten passiert. Sondern mit maximaler Kenntnis dessen, was der Körper dabei FÜHLT. Dieses Loslassen und Hinhören ist für die meisten allerdings die größte Herausforderung; im Leben geht es dermaßen um Leistung, dass sich das Prinzip bis in die hinterletzte Gehirnzelle eingebrannt hat. Diese Programmierung muss bei den meisten im Yoga erst einmal rausgenommen und ersetzt werden. Zeit ist da relativ, wenn es nicht mehr um Posen geht sondern um einen gesunden und super beweglichen Körper.

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